Iwan Alexandrowitsch Iljin (1883–1954), Der russische Philosoph Iwan Iljin (1883-1954) ist im Westen immer noch wenig bekannt, obwohl er im Russland Wladimir Putins eine Renaissance der Rezeption erfahren hat.

Iwan Iljin entstammte einer aristokratischen Familie aus Moskau, die ihre Wurzeln bis zur Rurikiden-Dynastie zurückführte. Sein Vater, Alexander Iwanowitsch Iljin (1851–1925), wurde im Großen Kremlpalast geboren und wuchs dort auf, da Iljins Großvater Iwan Iwanowitsch Iljin (1799–1865) als Kommandant des Palastes diente. Alexander Iljins Patenonkel war der Thronfolger und spätere Zar Alexander II. von Russland. Iwan Iljins Mutter, Caroline Louise geb. Schweikert von Stadion (1858–1942), war als Tochter von Julius Schweikert (1807–1876) und Katharina Küster (1824–1890) eine Deutschrussin lutherischen Bekenntnisses. Sie konvertierte zur russischen Orthodoxie, nahm den Namen Jekaterina Juljewna an und heiratete Alexander Iljin im Jahr 1880. Iwan Iljin wurde 1883 geboren.

1906 absolvierte Iwan Iljin ein Jura-Studium an der Kaiserlichen Moskauer Universität (heute Lomonossow-Universität) und blieb dort als Mitarbeiter. Sein Lehrer war der Philosoph und Jurist Pawel Nowgorodzew (1866–1924), der auch die Position des Direktors des Moskauer Handels-Instituts bekleidete und der ersten Staatsduma angehörte.

Am 27. August 1906 heiratete er Natalia Nikolajewna Wokatsch, die in der Folge als Übersetzerin und Kunsthistorikerin arbeitete.

Er war ein unabhängiger Geist, wurde sechsmal von den Bolschewisten verhaftet, bevor er ausgewiesen wurde, nur um im Berliner Exil in Konflikt mit den Nationalsozialisten zu geraten, vor denen er in die Schweiz fliehen konnte. Er war ein christlicher Denker, der von der Interpretation Hegels ausgehend besonders zur Rechtsphilosophie und politischen Ethik veröffentlichte. 

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