Es gibt eine Regel: Kein Schamgefühl kann so stark sein, dass es nicht überwunden werden könnte.
Jede Epoche bedeutete Kampf. Die Renaissance kämpfte für die Wiederherstellung des Menschen, die Neuzeit für die Errichtung der Demokratie usw. Doch am interessantesten ist der Kampf von heute. Der letzte Kampf der Menschheit klingt seltsam: der Kampf gegen die Scham.
Der Freud-Komplex
Freuds Theorie der Komplexe aus dem letzten Jahrhundert hat vielen sofort den Verstand vernebelt, oft unbewusst und ungewollt. Ich weiß nicht, inwieweit Freud es schaffte, uns von diesen Komplexen zu heilen; sicher ist, dass er das 20. Jahrhundert mit einem neuen Komplex infizierte – dem Freud-Komplex.
Worin besteht dieser Freud-Komplex? Er besteht im obsessiven Suchen und Finden von Ursachen, die Komplexe freilegen. Freud übernahm die unschuldige Beobachtung des Buddha: Leben ist Leiden, für jedes Leiden gibt es eine Ursache. Aber Freud ging noch weiter, er fügte auch die Ursachen diesem Leiden hinzu, natürlich aus seiner Sicht.
Die freudschen Ursachen von Leid sind etwas ungewöhnlich, schafften es aber in kürzester Zeit zum Allgemeingut. Eine Ursache ist der Wunsch des Jungen, mit seiner eigenen Mutter (und der Wunsch der Tochter mit dem Vater) zu schlafen – der Ödipuskomplex. Die andere Ursache ist die Scham, die aus dem Minderwertigkeitsgefühl aufgrund früherer Misserfolge entsteht.
Der Erfolgswahn scheint in unserer Zeit eine einfache Lösung gefunden zu haben: Durchhalten, durchsetzen! Wie kannst du Respekt von anderen erwarten, wenn du dich selbst nicht respektierst? Überwinde deine Schüchternheit, die Ursache aller Misserfolge. Moderne Psychologen bieten viele Methoden gegen Schüchternheit an, ein zentrales Anliegen der Schulpädagogik und jungen Familien. Alles für die Pflege der Persönlichkeit des Kindes, um den „kommunistischen“ Frust loszuwerden!
Das Abtöten des Schamgefühls bedeutet jedoch nicht, dass man keine Schandtaten mehr begehen wird. Peinlichkeit entsteht gerade durch die Gleichgültigkeit, aus der heraus blamabel gehandelt wird, in der Überzeugung, etwas Gutes zu tun. Tatsächlich brauchen wir das Schamgefühl, damit andere sich nicht über uns lustig machen. Scham ist der Garant unserer Würde.
Es ist merkwürdig, wie der „gesellige“ junge Mann, der sich mit einem dummen Witz vorstellt, das Ideal des stillen und seriösen Edelmanns ersetzte. Diese Clowns unserer Zeit, junge Scharlatane, die stückweise Zigaretten verkaufen oder sonstigem Kleingewerbe nachgehen, faszinieren die Klatschseitenleser auf seltsame Weise. Wie süß sie sind, wenn sie sich nicht mehr erinnern können, wer den Faust schrieb, oder wenn sie Einstein für den Komponisten der Mondscheinsonate halten. Was macht sie denn so anziehend? Die Tatsache, dass sie sich gar nicht schämen, wenn ihnen gesagt wird, dass sie dumm sind!
Ich versuche nicht, dieses Ideal durch das christliche zu ersetzen, weil ich zu Ende gelesen werden möchte. Aber ich würde vorschlagen, zu den alten Griechen zurückzukehren, die normalerweise auch von denen, die nichts über sie wissen, bewundert werden.
Werke des Autoren:
Der Gebildete richtet sein Streben auf die Wahrheit
Nehmen wir die beste Version des heutigen Mannes: Jung, viel Geld, Privatunternehmer, einer der zwei, die sich in der Schuhcreme-Werbung im Fahrstuhl begegnen, und neidisch auf die Schuhe des anderen blickt. Einer von denen, die auf Empfehlung des Psychologen immer als erste reden. Man stelle sich nun diesen Mann unserer Zeit im Garten des Pythagoras vor, wo Anfänger die ersten drei Jahre schweigen. Es versteht sich von selbst, dass unser Mann beim ersten Versuch, sich „hervorzuheben“, von den Pythagoräern als Rüpel verjagt worden wäre.
Bringen wir also diesen Mann zu den Daoisten, vielleicht wird er dort angenommen. Doch Laotse würdigt den schwätzenden Neuankömmling keines Blickes; er weiß, dass man schweigend alles sagen kann.
Weiter geht’s zu Konfuzius. Als er sieht, wie viel Wert dieser Fremde auf den Glanz seiner Schuhe legt, sagt er zu ihm: „Der Gebildete richtet sein Streben auf die Wahrheit; wenn aber einer sich schlechter Kleidung oder schlechter Nahrung schämt, der ist noch nicht reif um mitzureden.“
Ich werde diese Reihe nicht fortsetzen, bin aber sicher, dass unser Mann zu keiner der Traditionen der Völker der Welt passt. Dieses „Ideal“ ist ein Produkt der letzten zehn Jahre unseres Jahrhunderts. Ein Produkt des Kontinentes ohne Tradition, ohne Religion und Kultur, das Kontinent der Hamburger.
Jede Werbung auf den Straßen, in den Zeitungen und im Fernsehen fordert auf, der Erste, der Beste zu sein. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Wie kann jeder „der Erste“ sein? In den Traditionen aller Völker erfordert es viel Mühe, der „Erste“ zu werden, voller Tugenden. Jetzt ist es viel einfacher. Willst du der Erste sein? Kein Problem, kaufe Duracell-Batterien und rauche Marlboro. Falls aber das Geld fehlt, schaue dir zumindest eine TV-Show an: Alle sagen dir, dass du der Erste bist!
Wir Rumänen kennen diese Psychologie sehr gut von wahrsagenden Zigeunerinnen. Nur, dass diese, um dich zu fangen, dir jede Menge dich wollende Blondinen „vorhersagen“, dass du viele Feinde hast und dass dir Geld aus dem Ausland zukommen wird. Wenn du ihnen aber die Bezahlung verweigerst, wirst du sofort zur „hässlichen Krähe“ oder einem anderen unsympathischen Tier.
All diese Lobeshymnen unserer Zeit erhalten wir nur, wenn wir das beworbene Produkt kaufen, sonst bleiben wir die gleichen dreckigen Rumänen wie vor der Werbung. Natürlich ist das ein sehr schweres psychisches Trauma.
Du bist fett? Trinke Fanta und alle Mädchen werden sich in dich verlieben! Du bist klein und wirst von deinen Klassenkameraden gehänselt? Kein Problem, nimm Gillete Aftershave „für starke Männer“! Du hast eine nervige Art und hast deswegen keine Freunde? Lerne den „Sinn wahrer Freundschaft“ kennen, kaufe eine Packung Marlboro.
Schauen wir jetzt, woher dieser Kampf gegen „Schüchternheit“ und „kommunistische“ Rückständigkeit in den neuen Lehrprogrammen und in allem, was wir sehen und hören, kommt. Hätte man denn einer normalen rumänischen Frau jene langen Stiefel, die an Fischer aus dem Donaudelta erinnern und so viel wie eine Kuh kosten, sonst verkaufen können? Oder wie verkauft man fade Hamburger zum Preis eines Huhns, ohne die Werbeplakate mit dem Porträt einer jungen Frau und dem Text: „Ich soll waschen und bügeln? Mich mit wenig zufrieden geben? Ich soll früher nach Hause kommen?“
Die heutige Gesellschaft zieht eine Käufergeneration heran: von Kleidung, Computern, Büchern, Verhütungsmitteln. Man muss darauf achten, sich nicht in einen Kaufroboter zu verwandeln, der wahllos Dinge kauft, die er nicht braucht. Achten wir besonders darauf, diese wertlosen Dinge nicht mit unseren eigenen Tugenden, mit unserer Würde zu bezahlen.
Um ihre Waren zu verkaufen, erschufen Mode- und Kosmetikhäuser den Komplex des einsamen Mädchens – ohne Freund. Das Alter, in dem ein Kind diesen Komplex spüren soll, steht im umgekehrten Verhältnis zur Geldgier der Produzenten. Man findet ihn schon bei Mädchen im Kindergartenalter, wenn auch, wie manche sagen, in unschuldiger Form. Diese Waren für Kinder – vor allem Unterwäsche, Strümpfe, Blusen, Röcke – verkaufen sich mit der Einführung dieses Komplexes des Mädchens ohne Freund besser, sogar an Teenies.
Da Mädchen in diesem Alter nicht viel Geld haben (obwohl manche es zugegebenermaßen doch schaffen, indem sie die oben genannten Waren geschickt einsetzen), wurde auch ein Komplex für die Eltern erfunden, die ihnen das Geld geben, ein Komplex engstirniger Eltern. Das sind schlechte Eltern, die ihre Kinder nicht ihr eigenes Leben leben lassen.
Das Interessanteste ist, wenn Verkäufer religiöse Predigten halten. Diese Predigten treffen den Nerv der Jugendlichen besser als die des Apostels Paulus: „Gott schuf uns so wunderbar, als Mann und Frau. Er gab uns die gegenseitige Anziehung. Er gebot uns, einander zu lieben – Gott Selbst ist Liebe! Liebt euch, solange ihr jung seid, kauft diese Kondome und diese Verhütungsmittel. Und damit eure Liebe niemals verblasst, kaufe deiner Freundin dieses Make-up-Set, jetzt gleich, die Jugend dauert nicht ewig …“
Tatsächlich sind die Dinge ein wenig anders gelagert, zeigt uns die Natur. Auch wenn die Lust siegt und den Verstand ersetzt, erkennen wir immer noch, dass das, was wir tun, nicht wirklich gut ist. Woher sonst die Panik bei der Studentin, deren Eltern unerwartet an die Tür klopfen, während jemand in ihrem aufgewühlten Bett liegt? Noch größer ist die Scham, wenn das Mädchen die Eltern des Jungen trifft und umgekehrt. Wenn an dem, was du tust, nichts falsch ist, warum schämst du dich dann? Als die Sünde begangen werden sollte, vertrieb die Lust die Scham, doch wenn die Zeit des Bekennens kommt, ist die Scham plötzlich groß.
Der Dichter Aesop, kein Vertreter biblischer Tradition, schrieb eine außergewöhnliche Fabel über die Scham: Zeus gab jedem Menschen bei seiner Erschaffung verschiedene Neigungen. Er vergaß aber die Scham. Da er sie nicht mehr unterbringen konnte, befahl er ihr, durch die Hintertür einzutreten. Die Scham wurde wütend und widersetzte sich. Doch Zeus bestand auf seinem Befehl. Die Scham antwortete: „Ich werde durch den Hintereingang gehen, wenn Eros nicht denselben Weg nimmt; falls doch, so werde ich verschwinden.“ So empfinden alle Unzüchtigen keine Scham („Zeus und die Schande“).
Ich erwähnte mit Absicht vor allem die Bräuche anderer Völker und Glaubensrichtungen, um kein unerträglicher Apologet des Christentums zu sein. Menschliche Tugenden waren und sind zu allen Zeiten und bei allen Völkern gleich: Bescheidenheit, Sanftmut, Weisheit und Liebe, die allem stand hält.
Die Scham einer Frau verhindert die Schande
Das, was uns wie ein Ariadnefaden zur Tugend führt, ist das Gefühl der Scham. Nach Ansicht der Heiligen Väter ist sie die Stimme des Heiligen Geistes in uns. Scham ist bei Kindern nicht vorhanden, solange sie sich in einem Zustand glückseliger Unschuld befinden, jenseits der Tugend. Sie erscheint jedoch bei den ersten Impulsen zur Sünde, wenn das Kind lernt, was gut und was schlecht ist.
Das Mädchen, das dir gestern noch freudig zur Begrüßung in die Arme sprang, errötet plötzlich und ist sehr still, weil es einen Film mit einem roten Dreieck sah. Diese Scham hält sie mit zunehmendem Alter von der Sünde ab, wenn sie nicht auf die Sendungen hört, die sie dazu auffordern, ihre Schüchternheit zu „überwinden“. Diese Scham würde sie vor anderen peinlichen, ja tragischen Situationen bewahren und sie unversehrt zu ihrer zukünftigen Familie, ihren Kindern und ihrem Ehemann bringen. Die Scham einer Frau verhindert die Schande, sagte ein Wüstenvater.
Die Scham ist der Zustand aller Menschen nach dem Fall. Falls wir der Scham widerstehen, um zu sündigen, widerstehen wir der Stimme Gottes, als Er Sich beim Tagwind im Garten erging und rief: „Adam, wo bist du?“
Wir alle erbten diese Art, Gläubige wie Ungläubige. Das kann als ein Beweis dafür gelten, dass Gott existiert, dass die Bibel wahr ist. Man beobachte die jungen Menschen aus der Provinz, die in der Stadt studieren. Man staune über ihre Schüchternheit, über die die Fernsehmoderatoren lachen. Man bewundere, wie sie erröten, wenn sie in einer überfüllten Bar Zigaretten kaufen. Oder ihre Bescheidenheit, mit der sie in barbarischen Discos an den Seiten stehen und darauf warten, dass ein Blues kommt, um das Mädchen, in das sie verliebt sind, zum Tanz einzuladen.
Warum gehen in den Discos die Lichter aus? Wieso schämen sich diese jungen Menschen zu tanzen? Weshalb schließen sich Teenie-Mädchen in einen Raum ein und bringen sich gegenseitig diese unnatürlichen Tanzbewegungen bei? Warum sind Studienanfängerinnen nicht aus ihren Zimmern hinauszubekommen, nachdem sie sich zum ersten Mal die Haare färben oder ihre Frisur ändern? Vielleicht, weil sie immer noch unschuldige Mädchen sind, die das niemals getan hätten, wenn die Zeit es nicht gefordert hätte.
Der junge Mensch lebt stets mit diesem Konflikt: Einerseits sagen ihm alle, es sei gut, andererseits spürt er in der Tiefe seines Wesens eine unerklärlich starke Ablehnung. Er hat ein ungutes Gefühl, wenn sich viele Menschen in einer großen Halle versammeln und sich voreinander bewegen; andererseits verspürt er Lust. Um beides zu versöhnen, gehen in den Discos die Lichter aus. Die Neulinge betrinken sich, um das peinliche Gefühl loszuwerden. Nur diese furchtbare, leere Lust bleibt.
Der Kampf gegen die Scham ist der Kampf gegen uns selbst
Die Neulinge begehen die Sünde bei ausgeschaltetem Licht. Sie schämen sich nicht nur voreinander, sie schämen sich auch vor der allgegenwärtigen Güte des Schöpfers, ohne es zu verstehen. Die Angewohnheit, das Licht auszuschalten, stammt von Adam, der sofort nach der begangenen Sünde weglief, um sich hinter einem Busch im Garten Eden zu verstecken. Seitdem wiederholen wir die Geste des unglücklichen Adam.
Nachts werden Diebstähle und Vergewaltigungen begangen, es ist die Zeit der Sünde. Nachts verließ auch Judas das Letzte Abendmahl, um Jesus zu verraten, so der Evangelist Johannes: „Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.“ Judas war auf dem Weg, Jesus zu verraten, mit dem von Ihm bekommenen Stück Brot in der Hand. Um die Schönheit dieses letzten Nebensatzes zu verstehen, müssen wir wissen, dass in der jüdischen Tradition der Gastgeber dem am meisten geschätzten Gast den ersten Bissen anbot. Das wollte Christus hervorheben, als Er Judas den Bissen überreichte. Zumal es kein einfaches Brot war, sondern das eucharistische Brot, also der Heilige Leib Christi Selbst, der Sich für unseren Loskauf, auch für Judas, opferte. Indem er auf dieses Detail hinweist, lenkt der Heilige Johannes unsere Aufmerksamkeit auf die große Schamlosigkeit von Judas, die durch seine Sucht entstand.
Der Kampf gegen die Scham ist der Kampf gegen uns selbst. Es ist nicht so, dass wir nur ohne ein Bein oder ein Auge als Behinderte gelten, und ohne eines unserer Grundgefühle als Helden. Wir sind auch dann Behinderte, und zwar monströse Behinderte, die keiner pflegen möchte.
Es ist erschreckend, dass im Kampf gegen die Scham stets jener Erfolg hat, der ihn führt. Wenn ich mich genauer ausdrücken darf, der Teufel nämlich. Ja, es ist möglich, die Scham zu überwinden und damit Gottes Ebenbild in uns. Zwar ist ein gewisser Aufwand nötig, aber es ist nicht unmöglich. Wir haben die Macht und die Freiheit, uns in Monster zu verwandeln, die ihre eigenen Kinder im Namen einer absurden Befreiung von Komplexen kaltblütig auffressen.
Für jene, die üblicherweise mit der Scham zu kämpfen haben, gibt es eine Möglichkeit, sich diese Eigenschaft zunutze zu machen. Bekämpft die Scham, die wir empfinden, wenn es um nicht wenn es nicht darum ginge, vor den anderen so zu erscheinen, wie wir es gerne hätten. Diese Art Scham ist sündhaft und entspringt dem Stolz. Bekämpft die Scham, die uns überkommt, wenn wir zum Beichtvater gehen, um unsere Sünden zu bekennen. Sünden, derer wir uns nicht schämten, als wir sie begingen. Kämpft mit der vergifteten Scham, die uns erstickt, wenn wir dem anderen sagen müssen: „Verzeih mir, ich hatte Unrecht.“ Ansonsten lass Dir von der Scham zuflüstern, was du zu tun hast, und du wirst sie loswerden.
Was die Komplexe betrifft, so sind dies die verborgenen Taten und Gedanken, die auf unserem Gesicht und unseren Augen gedeihen, wie sehr wir sie auch bekämpfen mögen. Wie willst du keine Komplexe haben, wenn du masturbierst und erregt wirst, wenn du zu einem Mädchen sprichst, wenn du geizig bist und größer scheinen willst, als du bist? Höre damit auf und du wirst die Komplexe los. Tue die Werke des Lichts, denn das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht, weil ihre Werke böse waren. Denn jeder, der böse Taten vollbringt, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht gesehen werden. Jener aber, der in Wahrheit wirkt, kommt zum Licht, damit seine Werke gesehen werden können. Lasst uns also die Werke der Finsternis ablehnen und die Waffen des Lichts anlegen. Lasst uns anständig wandeln, wie am Tag.
Es ist ziemlich schwierig, finde ich. Die ganze Welt verwandelt sich in eine kosmische Disco. Die Lichter sind aus. Alles ist bereit. In der Dunkelheit ruft eine vertraute Stimme unseren Namen.
CRISIS Journal für christliche Kultur - Ausgabe 8: SEXUS - LIEBE - CHRISTUS
Was bedeuten die Begriffe Sexualität und Liebe in einer Gott-fernen, Gott-feindlichen postmodernen Welt, in der statt Licht Finsternis, statt Liebe Hass, statt dem im Gott-Menschen Jesus Christus fleischgewordenen Logos – Wahnsinn und Chaos herrschen?
Was sonst, als Chaos und geistige Finsternis, bedeuten sexuelle Verwirrungen wie Transsexualität, Pornosucht, Homo-Ehe und andere Entgrenzungen?
Sexualität ist ein Geschenk Gottes, eingesetzt für die Ehe (s. Spr 5,18-19), zur gegenseitigen Freude innerhalb des Ehebundes: „Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten (Hebr 13,4).
Ausschweifungen gab es zu allen Zeiten. Doch eine staatlich geförderte, Lust-orientierte „Ehe für alle“ wie auch eine generelle Infragestellung der Geschlechter besitzen eine andere, geradezu diabolische Qualität. Willig werden die Narrative der Extremisten von den Medien aufgenommen: Sämtliche Fragen der Sexualität – inzwischen völlig enttabuisiert und unter Gender-Kommando stehend – füllen Pressespalten und Fernseh-Programme, durchdringen pandemisch die öffentliche Werbung in allen erdenklichen Bereichen. Zersetzung findet bereits im Kindergartenalter statt: per Smartphone und Internet. Schon Kinder im Vorschulalter werden dem Feuer schamloser Verlockungen, aufreizender Worte und Bilder wehrlos ausgesetzt. Darum ist eine nüchterne orthodox-christliche Auseinandersetzung mit dem heiklen Thema dringlicher denn je ...